Wer aktuell zur Arbeit oder zum Einkaufen fährt hat den Eindruck, dass der Straßenverkehr deutlich weniger geworden ist.
Weniger Verkehr ist Fakt
Aktuelle Beobachtungen der Polizei und der Versicherungen bestätigen dies ebenso wie der Navianbieter TomTom und der ADAC. Das Kontaktverbot wegen des Coronavirus führt zu weniger Verkehr und damit zu weniger Unfällen auf den Straßen. So sagt etwa der Leiter der Unfallforschung der Versicherer Siegried Brockmann, dass aktuell ganz offensichtlich deutlich weniger Autoverkehr herrscht. Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur erklärte er: „Ich bin überzeugt davon, dass wir in diesem Frühjahr einen deutlichen Rückgang der Unfälle insgesamt, aber auch der Unfälle mit Personenschaden, sehen werden.“
Einer aktuellen Pressemitteilung des Polizeipräsidiums Niederbayern (Pressesprecher, Maximilian Bohms, POK) vom 27.03.2020 ist folgendes zu entnehmen:
Besonders auffällig ist der rapide Einbruch der Verkehrsunfallzahlen. Hier kann deutlich festgestellt werden, dass das Verkehrsaufkommen und daraus resultierend die Zahl der Verkehrsunfälle deutlich abgenommen hat. „Wurden an einem normalen, ruhigen Tag etwa 100-120 Verkehrsunfälle aufgenommen, hatten wir im Laufe der Woche täglich nur etwa 40-50 Unfälle. Zumindest bei der Verkehrsunfallstatistik wirkt sich Corona also sehr positiv aus“, sagt Pressesprecher Maximilian Bohms. Quelle: https://www.polizei.bayern.de/niederbayern/news/presse/aktuell/index.html/311676
Einzelne Versicherer registrieren bereits jetzt deutlich weniger Unfallmeldungen. Dies wird auch durch unsere Zahlen in der Kanzlei bestätigt.
Geblitzt wird trotzdem
Zwar werden Unfälle werden deutlich weniger, wir rechnen jedoch mit einem Anstieg der Ordnungswidrigkeitenverfahren, weil leere Straßen zu Geschwindigkeitsüberschreitungen verleiten und die Polizei nach wie vor Messungen durchführt, wie ich am eigenen Leib gestern erfahren durfte. Aktuell wurde auch eine StVO-Novelle vom Gesetzgeber verabschiedet, die weitaus schneller zu Fahrverboten und Punkten führt. So kommt man innerorts bereits ab einer Überschreitung von 21 km/h in den „Genuss“ eines Fahrverbots.
Wir raten also dringend dazu auch bei wenig Verkehr vorsichtig zu sein. Sollten Sie dennoch in einen Unfall verwickelt werden oder einen Bußgeldbescheid kassieren, können Sie aber weiterhin gerne unsere kostenlose Erstberatung in Anspruch nehmen.